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Die europäische Perspektive

(Im Hintergrund sehen Sie eine von Silanka Werth mit einer Dispersionssilikat-Lasur gestaltete Musterplatte. Sie hat dazu auf einem Grundanstrich mit Keim Kontakt mit Trockenpigmenten abgetöntes Spezialfixativ und einen Schwamm benutzt.)

Was haben Malerausbildung und Europa miteinander zu tun? Oder, wie ein Kollege mich fragte, warum alles in drei Sprachen?

Zu allererst: Die "Modularen Dualen Qualifikations-Maßnahmen" (MDQM), in deren Rahmen an unserer Schule ausgebildet wird, werden angesichts eines Unterangebots von betrieblichen Ausbildungsplätzen von der Europäischen Union finanziert und stellen alternative duale ( = in Werkstatt und Schule angesiedelte) Ausbildungsplätze zur Verfügung.

Die Dreisprachigkeit ist dadurch noch nicht gerechtfertigt, aber dadurch, dass es ähnliche (schulische oder duale) Ausbildungsprogramme auch in anderen Mitgliedsstaaten der EU gibt, und ich es für erstrebenswert halte, über Ländergrenzen hinweg in Austausch zu treten mit Menschen, die als Ausbildende oder als Auszubildende in der Berufsausbildung für Maler aktiv sind, ob sie nun aus Brüssel finanziert wird oder nicht.

Mein Wunschtraum ist es, eines Tages mit meinen Auszubildenden auf Baustellen in irgend einem anderen europäischen Land tätig sein zu können, nachdem wir uns zu Hause nicht nur technisch und gestalterisch, sondern auch kulturell und sprachlich auf diesen Kundenauftrag vorbereitet haben.

Und warum sollte dies nicht im Austausch und/oder in Zusammenarbeit mit einer ähnlichen Gruppe aus diesem anderen Land möglich sein?

Diese Präsentation unserer Arbeit im Internet stellt also auch den Versuch der Kontaktaufnahme dar. Ich denke, es gibt Gleichgesinnte in anderen Ländern, die zum Austausch und zur Zusammenarbeit bereit sind. So könnte die Ausbildung zum Maler und Lackierer um eine Dimension reicher werden:

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ein zweiwöchiger Arbeitsaufenthalt in einem anderen Land mehr bildet und Persönlichkeit entwickelt als viele Monate Literatur oder Sozialkunde, Geschichte, Geografie und Sprachunterricht.

Es kann sich um eine produktive Entfremdung vom bisher als Nabel der Welt empfundenen Umfeld handeln, inclusive Blick auf das Herkunftsland von außen. Was bisher als gleichsam naturgegeben erschien, wird in seiner gesellschaftlichen und kulturellen Bedingtheit erfahren, bisher Selbstverständliches wird seiner Selbstverständlichkeit beraubt und viele Alternativen werden offenbar, die es sich zu prüfen und anzueignen oder bewusst zurückzuweisen lohnt.

Falls Sie diese Präsentation in eine Sprache übersetzen können, die mir nicht geläufig ist: Melden Sie sich! Falls Sie mein Englisch oder Spanisch verbessern können: Herzlich willkommen!

Falls Sie diesen Anfang eines Wörterbuches für Maler und Lackierer im Microsoft-Excel-Format weiterentwickeln möchten: Laden Sie es sich herunter und schicken Sie mir das Resultat zu!


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