Militarisierung
der Gesellschaft
Seit vielen Jahren wird eine massive Militarisierung
der
Gesellschaft vorangetrieben. Durch eine zunehmende
Präsenz der Bundeswehr in der Öffentlichkeit
sollen
Waffen und Krieg als Mittel der Konfliktlösung
als
Normalzustand dargestellt und in der Gesellschaft
ideologisch verankert werden.
Kriegserziehung
und Anwerbung
Die neuen Aufgaben des deutschen Militärs als Armee
im weltweiten Einsatz zur Sicherung von Rohstoffen,
Handelswegen und Absatzmärkten und die Umdeutung
des verfassungsmäßigen Verteidigungsbegriffs
sind gesellschaftlich höchst umstritten. Das Bündnis
Schule ohne Militär betrachtet das frühzeitige
Werben der Bundeswehr bei Kindern und Jugendlichen
auch als Werben um Akzeptanz für eine Militarisierung
von Politik und Gesellschaft, als Kriegserziehung gegen
den Willen vieler Eltern, Schüler_innen und Lehrer_innen.
Durch die Präsenz von Militär an Schulen sollen
die Kinder und Eltern an die Normalität des Krieges
gewöhnt und die Schüler_innen als neue Soldat_innen
geworben werden. Dafür werden speziell geschulte
Militärangehörige auf Jugendmessen,
bei
öffentlichen Festen, Freizeitevents, an Hochschulen
und sogar direkt im Unterricht an Schulen eingesetzt.
Kooperationsvereinbarungen
und Einflussnahme
auf den Unterricht
Durch eine direkte Einflussnahme und die Gestaltung
von Unterrichtseinheiten, durch die Bereitstellung
von Lehrmaterial für den Unterricht und durch
das Angebot von Seminaren für Schüler_innen
und Lehrer_innen wird intensiv für die Bundeswehr
und das Militär geworben. In einigen Bundesländern
wurden auch Kooperationsvereinbarungen zwischen Bundeswehr
und Kultusministerien geschlossen.
Das Bündnis
"Schule ohne Militär" wendet sich gegen
diese Militarisierung unserer Bildungseinrichtungen.
Gemeinsam arbeiten die Mitgliedsorganisationen und Gruppen
gegen jeglichen Einfluss von Militär auf Schulen
und Bildungseinrichtungen.
Das Bündnis
„Schule ohne Militär“ besteht aus Gruppen,
Organisationen und Einzelpersonen, die sich auch aktiv
in anderen Bereichen der Antikriegsbewegung engagieren.
Durch eine Schwerpunktsetzung auf den Bereich Militarisierung
der Schule will es einen Beitrag für eine militärfreie
Gesellschaft leisten.
Wir wollen
erreichen, dass die Schulen und anderen Bildungseinrichtungen
grundsätzlich zu militärfreien Einrichtungen
werden. Wir setzen uns dafür ein, dass Schulen
sich jeglicher Einflussnahme durch die Militärs
verweigern.
Wir unterstützen
Schulen, Gewerkschaften, Schüler_innen, Lehrer_innen
und Elternvertretungen darin, sich öffentlich
gegen eine Beteiligung von militärischem Personal
am Unterricht zu engagieren.
Wir wollen
jede Form von Kriegserziehung verhindern und erreichen,
dass der strikt zivile Charakter von Schule in jedes
Schulprofil aufgenommen wird.
Wir wollen
durch Informationsveranstaltungen die Schüler_innen,
Lehrer_innen, Elternvertretungen und Schulen erreichen,
um ihnen Informationen und rechtliche Beratung anzubieten,
damit jegliche Präsenz von Militärs an Schulen
verhindert wird.
Wir wollen
durchsetzen, dass die Bundeswehr weder unmittelbar
noch mittelbar Lehr- und Unterrichtsmaterialien zur
Verwendung an Schulen erstellt. Die Schulen, Lehrer_innen,
Schüler_innen und Elternvertretungen wollen wir
bestärken, dieses Material zurückzuweisen
und dies auch öffentlich bekanntzumachen.
Wir fordern,
jede Einbindung der Bundeswehr in die Aus- und Fortbildung
von Lehrkräften und Referendar_innen zu beenden.
Wir setzen
uns dafür ein, dass weder das Land Berlin noch
einzelne Bezirke in Berlin Kooperationsvereinbarungen
mit der Bundeswehr schließen und unterstützen
Initiativen, die darauf abzielen, die bestehenden
Kooperationsvereinbarungen in anderen Bundesländern
aufzukündigen.