Schulen
ohne Militär
Auf
Platz 1 im Land Berlin:
Das
Robert-Blum-Gymnasium
Die
Schulkonferenz des Robert-Blum-Gymnasiums
hat am Donnerstag, den 24.3. 2011 mit 7:1 Stimmen
den Antrag "Schule ohne Militär" angenommen.
"Robert-Blum-Gymnasium
– Schule ohne Militär
Die Schulkonferenz des Robert-Blum-Gymnasiums
lehnt eine Zusammenarbeit im Bildungsbereich mit der
Bundeswehr grundsätzlich ab. Hierzu gehören
z.B.:
- Kooperationsverträge
mit der Bundeswehr
-
Einladen von Bildungsoffizieren in den Unterricht
oder zu schulischen Veranstaltungen
-
Werbung für Praktika in Bundeswehreinrichtungen
-
Exkursionen zu Bundeswehreinrichtungen oder von der
Bundeswehr durchgeführten Veranstaltungen
-
Werbung für Ausbildungsgänge bei der Bundeswehr
oder für ein Studium an einer Bundeswehrhochschule
-
Teilnahme der Schule an Wettbewerben, Jugendmessen,
Arbeitsplatzbörsen, die von der Bundeswehr ausgestaltet
werden.
-
Das Verteilen von Werbematerialien der Bundeswehr
Begründung:
Das vermeintliche Lösen von Konflikten mit militärischer
Gewalt widerspricht der an unserer Schule gepflegten
Kultur und unseren Erziehungsidealen. Wie sollen wir
Jugendliche zum gewaltfreien Lösen von Konflikten
erziehen, wenn das Vertreten von Wirtschafts- oder Länderinteressen
mit militärischen Mitteln von uns mit unterstützt
wird? Dies widerspricht dem in Paragrafen 1 des Schulgesetzes
formulierten Erziehungsziel der friedlichen Verständigung
der Völker.
§ 1
Auftrag der Schule
Auftrag der Schule ist es, alle wertvollen Anlagen der
Schülerinnen und Schüler zur vollen Entfaltung
zu bringen und ihnen ein Höchstmaß an Urteilskraft,
gründliches Wissen und Können zu vermitteln.
Ziel muss die Heranbildung von Persönlichkeiten
sein, welche fähig sind, der Ideologie des Nationalsozialismus
und allen anderen zur Gewaltherrschaft strebenden politischen
Lehren entschieden entgegenzutreten sowie das staatliche
und gesellschaftliche Leben auf der Grundlage der Demokratie,
des Friedens, der Freiheit, der Menschenwürde,
der Gleichstellung der Geschlechter und im Einklang
mit Natur und Umwelt zu gestalten. Diese Persönlichkeiten
müssen sich der Verantwortung gegenüber der
Allgemeinheit bewusst sein, und ihre Haltung muss bestimmt
werden von der Anerkennung der Gleichberechtigung aller
Menschen, von der Achtung vor jeder ehrlichen Überzeugung
und von der Anerkennung der Notwendigkeit einer fortschrittlichen
Gestaltung der gesellschaftlichen Verhältnisse
sowie einer friedlichen Verständigung der
Völker. Dabei sollen die Antike, das Christentum
und die für die Entwicklung zum Humanismus, zur
Freiheit und zur Demokratie wesentlichen gesellschaftlichen
Bewegungen ihren Platz finden.
Bereits
im laufenden Schuljahr sind an unsere Schule unaufgefordert
Werbematerialien geschickt worden. Mit dem Aussetzen
der allgemeinen Wehrpflicht ist mit einer verstärkten
Aktivität der Bundeswehr an den Schulen zu rechnen.
Erfahrungen belegen dies bereits jetzt."
Einige
Reaktionen auf diesen Beschluss:
DGB-Jugend
Berlin-Brandenburg
Kommentare
in der Internet-Präsenz der Robert-Blum-Schule
EKT
Schmuddelkinder
Pressemitteilung
der Franktion der Linken in der BVV Tempelhof/Schöneberg
zum Beschluss der Schule
Am 22.06.2011
stellte die CDU in der Bezirksverordnetenversammlung
Tempelhof/Schöneberg von Berlin diesen
Antrag.....
.....der von den Bezirksverordneten der SPD und der
Mehrheit der Abgeordneten der Grünen abgelehnt
wurde.
Pressemitteilung
der Franktion der Linken in der BVV Tempelhof/Schöneberg
zum Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung
Der
Bezirkslehrer(innen)-Ausschuss Tempelhof-Schöneberg
hat am 7.4.2011 einen dem Beschluss der Robert-Blum
Schule entsprechenden Beschluss gefasst mit folgendem
Zusatz :
"Der Bezirkslehrerausschuss fordert die Schulen
im Bezirk auf, in den Gremien der
Schulen entsprechende Beschlüsse zu fassen."
Der Landeslehrerausschuss hat am 4.4.2011 einem
entsprechenden Antrag zugestimmt mit folgendem Zusatz:
"Der Landeslehrerausschuss fordert die Schulen
auf, in den Gremien der Schulen
entsprechende Beschlüsse zu fassen."
Wie
viel Bundeswehr verträgt die Schule?!
Kleine Anfrage des Abgeordneten Özcan
Mutlu (Bündnis 90/Die Grünen) vom 07 Juni
2011 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 15. Juni 2011)
und Antwort
Werbung?
Nichts dagegen
Mit Präsenz der Bundeswehr an Berliner Schulen
hat »Rot-Rot« kein Problem. Wohl aber mit
Lehrern, die das Militär draußen halten wollen
Artikel in der Tageszeitung "junge welt" vom
27.07.2011
Am
23. und 24. März 2011 haben die Gremien der
Käthe-Kollwitz-Schule
(Berufsschule
und Berufsfachschule in Offenbach/Hessen)
sich
ebenfalls gegen jegliche Zusammenarbeit mit der Bundeswehr
ausgesprochen - trotz des in Hessen im
November 2010 geschlossenen Kooperationsabkommens zwischen
Kultusministerium und Bundeswehr.
Am
15. Juni 2011 hat die Gesamtkonferenz der
August-Sander-Schule
(Berufsschule,
Berufsfachschule und Berufsschule mit sonderpädagogischer
Aufgabe in Berlin- Friedrichshain)
eine Beschlussvorlage
für die Schulkonferenz verabschiedet, die - in
Anlehnung an den Beschluss des Robert-Blum-Gymnasiums
- jegliche Zusammenarbeit mit der Bundeswehr
ablehnt und gleichzeitig die Souveränität
des einzelnen Lehrers bei der Gestaltung seines Unterrichts
unter Berücksichtigung des Beutelsbacher Konsens'
betont.
Hier
finden Sie die Beschlussvorlage als weiter verwendbares
Muster,
hier
eine Präsentation zur Begründung der Relevanz
der Problematik,
und
hier den zugehörigen Vortrags-Text.
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