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August
Sander
August Sander wurde am 17. November 1876 in Herdorf
an der Heller im Siegerland/Rheinland-Pfalz geboren.
Er war deutscher Fotograf und Vorreiter der Potraitfotografie.
Sander, Sohn eines Bergbauzimmermanns, arbeitet nach
Abschluss der Volksschule als Hilfsarbeiter in den Grubenanlagen
im Umland seines Geburtsortes.
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Er
kommt zum ersten Mal mit der Fotografie in Berührung,
als er einem Fotografen assistiert, der für die Bergwerksgesellschaft
arbeitet. Mit finanzieller Hilfe eines Onkels kann er sich
eine Fotoausrüstung kaufen und ein Labor einrichten.
Ein weiterer Schritt auf dem Weg zu seinem späteren Beruf
wird sein Militärdienst (1897-1899) in Trier, wo er als
Assistent eines Fotografen weitere Erfahrungen sammeln kann.
Mit dessen Empfehlung geht er danach auf Wanderschaft, die
ihn u.a. nach Berlin, Magdeburg, Halle (Saale), Leipzig und
Dresden führt.
1901
wird er zunächst Angestellter, im folgenden Jahr Mit-
und im Jahr 1904 Alleineigentümer eines Fotoateliers
in Graz. Im Jahr 1910 gibt er sein Grazer Geschäft auf
und siedelt nach Köln über, wo er sich ein neues
Atelier aufbaut.
Zu Beginn der 20er Jahre kommt Sander in Berührung mit
der "Gruppe Progressiver Künstler" in Köln
und findet in diesem Kreis eine starke Resonanz. In diese
Zeit fällt auch sein Plan für die große Fotoserie
"Menschen des 20. Jahrhunderts".
1927 unternimmt er zusammen mit dem Schriftsteller Ludwig
Marthar eine rund dreimonatige Reise nach Sardinien, auf der
etwa 500 Aufnahmen entstehen. Eine geplante Buchveröffentlichung
über die Reise scheitert aber.
1929 veröffentlicht er sein erstes Buch "Antlitz der
Zeit", eine Auswahl von 60 seiner Portraits "Menschen des
20. Jahrhunderts".
Die
Zeit des Nationalsozialismus bringt für seine Arbeit
wie für sein persönliches Leben starke Einschränkungen.
Sein Sohn Erich, Mitglied in der linken SAP, wird 1934 festgenommen,
zu 10 Jahren Zuchthaus verurteil und stirbt kurz vor Haftende
(1944).
Anna
Sander
Erich und Gunther
Sander
Sein
Buch "Antlitz der Zeit" wird 1936 beschlagnahmt, die Druckstöcke
vernichtet. Sander verlegt sich verstärkt auf Natur-
und Landschaftsfotografie und gibt Broschüren über
verschiedene deutsche Landschaften heraus.
Während
des Krieges verlegt er seinen Lebensmittelpunkt nach Kuchhausen
im Westerwald, wohin er auch seine wichtigsten Negative vor
den Bombenangriffen in Sicherheit bringen kann. Sein Atelier
wird 1944 bei einem Luftangriff zerstört.
1946 beginnt Sander eine umfangreiche Bilddokumentation über
das kriegszerstörte Köln.
Sanders Werk umfasst Landschafts-, Natur-, Architektur- und
Stadtfotografie,
Notar, Köln 1924
Herrenportrait
berühmt
aber ist er hauptsächlich für seine Porträtkunst,
wie sie exemplarisch in der Fotoserie "Menschen des 20. Jahrhunderts"
ausgeführt ist. In dieser Serie versucht er einen Querschnitt
der Gesellschaft der Weimarer Republik zu darzustellen.
Jungbauern
Ausgehend
von der Urmappe - die Bauern des Westerwalds - unterteilt
er sein Werk in sieben Mappen:
Bauernpaar
aus dem Westerwald
Die
Bauern,
Schmiede,
1926
die
Handwerker,
die
Frau,
Bankkassierer,
1928
Abgeordneter
Junglehrer
die
Stände,
Pianist
Der
Maler Anton Räderscheidt,
Köln, 1927
die
Künstler,
die
Stadt
Blinde
Kinder
Explosionsopfer
und
"die letzten Menschen".
Zahlreiche
Museen und Galerien haben den herausragenden Platz August
Sanders in der Fotografiegeschichte unterstrichen. In vielen
Ausstellungen auf der gesamten Welt, so unter anderem in New
York, Philadelphia, Tokio, Moskau oder Zürich, wurde
sein Werk gewürdigt.
Der
J.
Paul Getty Trust stellt - im Gegensatz zu vielen anderen
Einrichtungen, die sich dem Werk Sanders widmen - recht viele
seiner Bilder in akzeptabler Qualität in einer Online-Galerie
zur Verfügung.
August
Sander starb am 20.April 1964 in Köln.
Weitere
Informationen zu Person und Werk Sanders finden Sie z. B.
bei www.augustsander.de,
www.elangelcaido.org/fotografos/sander/sander.html
oder http://de.wikipedia.org/wiki/August_Sander. |