El transcurso de la
mortalidad en España y Europa en el año 2022, hasta ahora misteriosoas
2. Die
Übersterblichkeit in Spanien im Sommer 2022
ZUSAMMENFASSUNG
Problemdarstellung
Schon Ende August 2022 wurde die rätselhafte Sommer-Übersterblichkeit
von den Medien als solche thematisiert und problematisiert und es wurden
ausdrücklich als solche bezeichnete Spekulationen über mögliche Ursachen
veröffentlicht. Eine datenbasierte Lösung des Rätsels wurde für das Ende
des Jahres 2023 in Aussicht gestellt, den Zeitpunkt, zu dem das Nationale
Statistik-Institut (INE)
1 üblicherweise die endgültigen
Sterbedaten samt Ursachen für das vorangegangene Kalenderjahr
veröffentlicht.
Medial wurde das Thema relativ schnell abgeschlossen, und auch die
Tatsache, dass laut den Daten des Systems zur Überwachung der täglichen
Sterblichkeit aus allen Ursachen des Instituts für Gesundheit Carlos III
(MoMoISCIII)
2 z.B. die Kanarischen Inseln im Jahr 2022 eine
Übersterblichkeit der Gesamtbevölkerung verzeichnete, die um den Faktor 13
über der des Jahres 2020 (des ersten Jahres der COVID-19-Pandemie), den
Faktor 3 über der des Jahres 2021 lag, vermutlich vor allem wegen der
extrem angestiegenen Sommer-Übersterblichkeit, gelangte nicht ins
öffentliche Bewusstsein.
Methode
Die Daten in Form von Tabellen und Diagrammen, die auf der Website von
MoMoISCIII öffentlich zugänglich sind, wurden analysiert und verglichen.
Die dort angewandten Methoden, die zur Zeit von der Institution selbst
(wie auch von ihrer Entsprechung auf europäischer Ebene, EuroMOMO
3)
in Frage gestellt werden, wurden keiner kritischen Betrachtung unterzogen.
Ergebnisse
Die quantitative Dimension des Problems auf nationaler spanischer wie
auf regionaler kanarischer Ebene wird dargestellt, auch in ihrem
historischen Kontext.
Seit dem Sommer 2020 klafft eine immer größere Lücke zwischen der
tatsächlich beobachteten Übersterblichkeit und der gemäß bisher
angewandter Methodik auf die Hitze zurückzuführenden. Im Sommer 2022
beträgt diese Lücke auf nationaler Ebene 16.806 von insgesamt 120.610
Sterbefällen, also knapp 14%. Praktisch nur Menschen über 45 Jahren sind
betroffen. Es scheint eine Korrelation mit dem Lebensalter zu bestehen.
Diskussion
Interviewte Mitarbeiter der Einrichtung meinen, die von MoMoISCIII
angewandte Schätz-Methode müsse eventuell den Folgen des Klimawandels
angepasst werden.
4 Obwohl die der Hitze zugeschriebenen
Todesfälle in diesem Sommer dreimal so viele seien, wie das Mittel der
letzten 5 Jahre, würde jedoch sogar eine zusätzliche Verdoppelung durch
Veränderung der angewandten Modelle zur Schätzung der Hitzetoten immer
noch einen ungeklärten Rest lassen.
Anstatt zu versuchen, methodologische Probleme zu lösen, bevor die
Ursachen der übermäßigen Todesfälle bei älteren Menschen analysiert
wurden, ist es notwendig, unter Nutzung der uns zur Verfügung stehenden
Daten die möglichen Kausalfaktoren für diese besorgniserregenden Phänomene
zu ermitteln und zu analysieren.
Hypothetische und zu falsifizierende bzw. auszuschließende Faktoren, die
einzeln oder (synergetisch) gemeinsam, auch mit anderen, bisher völlig
unbekannten Faktoren, das Sterbegeschehen beeinflussen könnten, sind:
- eine durch die Hitze hervorgerufene indirekte Sterblichkeit
, "...die
möglicherweise mit sozialen und sozio-gesundheitlichen Aspekten
zusammenhängt.
4
- Sozioökonomische Veränderungen:
Veränderungen in der Einkommenssituation - (und der Strompreise! R.W.)
haben direkte Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Klimaanlagen und
die Möglichkeit, sie auch zu benutzen.
5
- Folgeschäden einer vorhergegangenen
Infektion mit / Erkrankung an COVID-19.
- Nebenwirkungen einer erfolgten Immunisierung gegen COVID-19.
- Eine Gesundheitsversorgung mit extrem
verlängerten Wartelisten und die Vernachlässigung der chronischen
Patienten im Verlauf der Pandemie.6
- Die Nachwirkungen während der Pandemie
aufgeschobener Untersuchungen, Behandlungen, Operationen.
- Verzögerungen bei Notfallrettung,
Notaufnahme und Intensivbehandlung.7
- Mehrere dieser genannten Faktoren in Synergie. Denkbar: Verschlechterung
des Gesundheitszustandes chronisch Kranker durch
COVID-19-Infektion/Erkrankung oder die oben genannten
sozio-gesundheitlichen Nebenwirkungen der Pandemie in Kombination mit
lange erhöhten Temperaturen, verringertem Einkommen, erhöhten Strompreisen
und verschlechterter Notfallmedizin.
---> Weiterlesen: 2.1. Die übliche sommerliche
Übersterblichkeit